Ein Plädoyer für radikale Ehrlichkeit - und gegen die Arschlöcher in der Kunst

Der Mensch denkt, Gott lenkt. Eigentlich ist damit alles auch gegen unseren künstlerischen Übermut gesagt. Denn es gibt da nicht nur das „Eine oder Andere“, das sich unseren anmaßenden Kontrollblicken entzieht, vielmehr gleicht der eigene blinde „Fleck“ angesichts all jener Dinge, die - unverschämterweise - vollkommen ungefragt OHNE uns laufen, dann wohl doch eher einem mächtigen Urwelten-Ozean.
 
Aber man wundere sich: Bei nicht wenigen „Kunstschaffenden“ hält sich unausrottbar das breitestbeinige Narrengerücht, dass die Welt auf diese seit Jahrhunderten gewartet hat. Mindestens. Erstaunlich selbstbewusst und dabei stets vollkommen bar jeder Ironie, präsentieren sie uns stolz und oft auch belehrend-überheblich das, was ihre zitternd verspielten Künstler-Händchen mühevoll hervorgebracht haben, damit die Welt doch ENDLICH an diesen gedeihe und genese. Nichts gegen „Erkenntnisse“, nichts gegen individuelle „Erfahrungen“, auch nichts gegen „Authentizität“ - aber Kunst als KARRIERETRIP?

Indem ich mich derart “selbstoptimiert” und um keine Antwort verlegener „Künstler“ in den Mittelpunkt rücke (und eben nicht als ein Mensch mit ernsthaften FRAGEN), gleichzeitig aber nicht in der Lage bin, das mir Fremde, das vollkommen Andere als das mich RADIKAL RELATIVIERENDE zu imaginieren: Kann ich da nicht letztlich immer nur von meinen eigenen kleinen Horizonten Zeugnis ablegen? Und gehörte dies nicht eigentlich vor ein Strafgericht mit Zuständigkeit für universelle Menschenrechte - wegen Verschwendung meiner kostbaren Lebenszeit?

Klar sollte sein: Die hier nur leicht skizzierten Pseudo-Künstler mögen ihre Täuschungsmanöver oft sehr erfolgreich durchziehen; dennoch verraten sie stets den Kern dessen, was in der Kunst nun wirklich unantastbar ist: Das es DAS LEBEN SELBST ist, dem auf Dauer NICHTS - und wirklich NIEMAND - heilig ist. Auch kein „Künstler“. Bevor also jene Scharlatane DIESE unwiderlegbare Wahrheit nicht komplett und in einem Stück herunter geschluckt haben, gehören sie geteert und gefedert - und (wenn überhaupt) nur in diesem Zustand ausgestellt.

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Über die Notwendigkeit, sich bei der Arbeit von Mitmenschen abzukapseln.

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Nicht ich, sondern mein Publikum entscheidet darüber, ob ich ein „Künstler“ bin.