Mit Malerei und Musik kannst du verschüttete Lebensenergien zurückgewinnen.

Malerei wie Musik lassen mich erfahren, dass es auch jenseits konventioneller Sprache (und derer Kategorisierungen) viel Orientierung und Gründe für ein Vertrauen in dasjenige gibt, was aus sich selbst heraus einen EIGENEN Willen hat (und sich deshalb auch unserer Kontrolle entzieht): Das Leben in uns, das Lebendige in uns.

Die künstlerische Kreativität kommt immer (und nur) dann zur vollen Entfaltung, wenn wir uns einer (erweiterten Bewusstseins-) Ebene anvertrauen, die wir eben gerade NICHT unter unserer Kontrolle haben. Dies widerspricht unserer Intuition, da wir als Menschen auf Begriffe und Ordnungskategorien existenziell angewiesen sind: Jede Art von Kontrollverlust empfinden wir als Bedrohung und Zumutung, vor der wir reflexartig zurückweichen.

So könnte man zunächst meinen, dass auch dieser Text dem Zustand eines ungehinderten freien Flusses von (kreativer) Lebensenergie widerspricht. Doch auch begrifflich erfasste Gedanken (hier also „Texte“) lassen sich nicht ohne Vertrauen in dasjenige entwickeln, was sich formulieren will, noch BEVOR es tatsächlich niedergeschrieben ist. Wer Angst vor dem nächsten Satz hat - aus welchen Gründen auch immer -, wird diesen nie zuwege bringen. Dasselbe gilt in der Malerei: Wer Angst vor dem nächsten Pinselstrich hat, wird kein einziges Bild fertigstellen können.

Der zentrale Sinn und Zweck des „Kunstmachens“ ist niemals die Kunst selbst, sondern stets die innere Befreiung und Hinwendung zum dem, was uns lebt, da „es“ IN UNS lebt - Malerei und Musik sind für mich zwei das Lebendige verstärkende Elixiere, die mich mir selbst als wirkmächtiges (und zugleich unkontrollierbares) Wesen erfahren lassen: Kann es etwas Würdevolleres geben?

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Warum es interessieren sollte, ob ein Künstler Haltung und Charakter besitzt.

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Die Natur denunziert sich selbst - eine bittere Pille, die jeder von uns zu schlucken hat.